Warum ich nicht schreiben kann.

23. August 2011 18:18

Warum ich nicht schreiben kann? Die Welt überwältigt mich viel zu sehr! Jedes Schreiben wäre ein Versuch, sie in ein paar Zeilen zu erklären. Jedes Schreiben ist ein Schneiden der Welt. Ich schneide die Sachen heraus, die ich für unwichtig halte und lasse ein paar Sachen übrig, die die Welt repräsentieren sollen. Schreiben ist kein Prozess, bei dem Buchstaben auf ein leeres Blatt Papier platziert werden, Schreiben ist ein Prozess, bei denen aus allen möglichen Worten auf allen möglichen Sprachen fast alle rausgekürzt werden. Das Kürzen der Welt setzt schon in jenem Moment ein, in dem man sich für das Schreiben entscheidet, da man die Welt auf Geschriebenes reduzieren will und sie nicht so lässt, wie sie ist. Und diese Verantwortung soll ich tragen?

Diese Gedanken, in denen einem bewusst wird, dass man durch das Schreiben nichts in seiner Ganzheit darstellen kann (nicht nur durch das Schreiben, man kann nichts in seiner Gesamtheit überhaupt darstellen), diese Gedanken führen zu einer Schreibblockade. Jeder der schreibt ist arrogant, er meint, die Welt darstellen zu können, er meint, sie den Lesern oder sich selber durch einen geschickt konstruierten Filter verständlich machen zu können. Tja, diese Arroganz braucht man wohl.

Geplagt von solchen Problemen, fängt man am besten mit der Lyrik an. Durch ihre Ungrammatikalität, durch ihre bruchstückhaften Sätze impliziert sie, dass vieles weggelassen wird, was dazugehört und dass nur zufällig ausgewählte Aspekte beschrieben werden. Die scheinbare Zufälligkeit entsteht durch Faktoren wie Reim, Klang, Rythmus, Melodie, von denen doch in jedem Gedicht ein kleiner Teil steckt, auch in den modernsten. Da der Dichter sich auch auf diese Faktoren konzentriert und nicht nur auf den Inhalt, werden die Worte die er benutzt (oder übrig lässt ;-)) nicht nur nach dem Kriterium der perfekten Wahrheit ausgesucht, sondern etwas niederere Motive tragen auch dazu bei. Dadurch geht den Gedichten ein wenig der Anspruch abhanden, die Welt in ihrer Ganzheit darzustellen, und das macht sie nicht nur angenehmer zu schreiben, sondern auch zu lesen.

Auf gehts Leute, schreibt Gedichte!

Nachher

13. Juni 2011 22:06

Wolfgang hat Recht
Du kannst zaubern
Ich dagegen
Eher schlecht

Über eine kurze Begegnung

12. Juni 2011 21:31

Im Tanz der Masse
Anonym beschäftigt
Playback von der Bühne
Triefende Luft

Verschwomm’ne Gestalten
Wogender Kopf
Trifft mein Blick und bleibt stehn
Dich

Zwei Sekunden
Vielleicht weniger
Ein Lächeln
Vielleicht mehr

Verloren den Streit
Mit mir selbst
Verloren auch sie
Eine kurze Begegnung
Beschäftigt mich lange

Moderne Lyrik

28. März 2011 0:22

140 Schriftzeichen. Auf diesen Umfang muss man heute seine Äußerungen einschränken, wenn man im Dschungel der neuen Medien noch gehört werden will. Die Rede ist von Twitter. Eine Schande für den Journalismus, für die Jugend und ach, auch für die Sprache. Nein, Schluss mit dem Gejammer, entweder du gehst mit der Zeit oder du gehst mit der Zeit. Also veröffentliche ich hier 10 deutsche Klassiker der Lyrik – komprimiert auf 140 Zeichen. Glückwunsch dem, der sie alle erkennt. Als kleine Hilfestellung sind die Autoren mit Pseudo-Nicknames ausgestattet.

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Verloren

6. August 2010 18:23

Venuskeller. Welch sagenumworbener Club. Als ich die ersten Geschichten und Anekdoten über diese legendäre Location hörte – meist handelten sie von koitaler Resteverwertung- wurde der zweite Teil des Namens durch den Ort ersetzt, in dem sich in nordischen Sagen die Trolle in prähistorischen Pilzen suhlen. Nach weiteren Storys wurde kurzerhand auch der erste Teil des Namens getauscht, und zwar mit der vulgären, jedoch standardsprachlich heute akzeptierten Bezeichnung des weiblichen Geschlechtsorgans. So wurde aus dem Venuskeller schnell die Muschigrotte.

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Kneipenabend!

22. November 2009 22:29

Heute ist mir aufgefallen, dass bisher alle meine Gedichte genau 7 Strophen (à 4 Zeilen) haben. Eventuell hat dies damit zu tun, dass meine Gedichte alle eine ähnliche Stimmung haben, nämlicht eine Düsterkeit, die vom lyrischen Ich aber als kunstvoll oder gar schön gesehen wird. Diese schöne Schrecklichkeit kommt vielleicht am besten rüber, wenn man die Szenarie nur anreißt und nicht ins Detail geht. Genau weiß ich es auch nicht, aber irgendwie habe ich immer nach 7 Strophen das Gefühl, dass das Gedicht fertig ist, oder halt nach 6 Strophen das Gefühl, dass die Schlussstrophe jetzt passen würde. Vielleicht reichen meine lyrischen Ergüsse aber auch immer nur für 28 Zeilen 😉

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Apokalypse!

15. Oktober 2009 20:28

So, ich wohne jetzt exakt seit zwei Monaten in Köln. Ich habe in dieser Zeit sehr viel erlebt und unter anderem auch, dass es hier häufig gewittert und manchmal dabei dann auch gleich die Welt untergeht 😉

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Nächtlicher Streifzug!

6. Juli 2009 0:16

Der Regen tröpfelt nur noch ein bisschen vor sich hin, gefährlicher sind die Dachrinnen, aus denen es noch kräftig plätschert. Neben den Bordsteinen haben sich große Pfützen gebildet, denen man in der schimmrigen Dunkelheit nur schwer ausweichen kann. Aber das macht nichts, denn nass bin ich sowieso bis auf die Haut. Der Wolkenbruch erwischte mich auf der Trierer Straße, kurz nach drei. Keine Haltestellenhäuschen weit und breit, kein Lokal in Sicht, ich war dem Schauer gnadenlos ausgesetzt.

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Geschichte einer Außenseiterin!

4. Juli 2009 21:12

So, heute Abend gibt es noch ein Gedicht, und falls ihr euch über die Stimmung in den beiden Gedichten wundert, die hat nichts mit meiner eigenen Stimmung zu tun 😉 Viel Spass beim Lesen und ich freue mich über Feedback!

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Hitze!

29. Juni 2009 20:10

Zurück von der Abifahrt gibt es heute mal einen Beitrag in anderer Form als sonst!

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